Eine freie Trauung auf einer Wiese umgeben von großen schattenspendenden Bäumen … so sollte es werden und nicht nur das Brautpaar Julia und Florian haben dies lange gehofft.
Aber wie klingt das? Eine freie Trauung inmitten und umgeben von frischen Heuballen im alten Gemäuer einer Scheune … so wurde es nun. Und ich finde dies ganz wunderbar. Der Plan B, die Schlechtwetter-Variante, sollte auch immer adäquat dem Plan A entsprechen, dann ist alles gut.
Der Tag begann für mich mit dem Ankleiden von Braut und Bräutigam. Ja, ich liebe das einfach! Vor allem, wenn es auch einmal vom Bräutigam mit gewünscht ist, das ist nämlich eher selten der Fall.
Braut Julia und Bräutigam Florian trennte nur eine Wand bzw. zwei Türen voneinander.
Während beide noch dabei waren, sich für den Tag chic zu machen, trafen die Gäste ein und fanden ihren Platz in der Scheune.
Bevor Julia ihr Brautkleid anzog, wechselte sie dafür das Gebäude. So hatte sie freien Blick auf die ankommenden Gäste und die Entfernung auf nassen Wegen unterm Regenschirm – das war der Hauptgrund – war so einfach kürzer.
Die Gäste warteten gespannt und Florian stand am offenen Scheunentor, den Brautstrauß in der Hand, ganz traditionell wird dieser vom Bräutigam an die Braut übergeben. So hatte Julia ihre Hände frei, um ihr Brautkleid anzuheben und gut beschirmt vom Papa in ihren Flipflops und mit strahlendem Lächeln durch den Regen zu gehen. So kam sie nahezu trocken bei ihrem Florian an.
Gemeinsam zogen sie in die Scheune vorbei an ihren Gästen ein.
Eine freie Trauung hat immer ganz viel Persönliches; viele kleine Episoden und Geschichten, die die beiden verbinden; viele Emotionen werden dadurch geweckt und so entstehen viele tolle Augenblicke und Momente während der Trauung, welche so viel Gefühl auslösen.
Genau dafür sorgte hier die Traurednerin Annette Multhaup sowie Musik und heute hier auch ganz besonders die Trauzeugin und tolle Freundin der Braut, welche nicht nur für viele Emotionen insbesondere bei Julia sorgte, sondern selbst mit ganz viel Emotionen und Freudentränen zu kämpfen hatte.
Eheversprechen einmal anders: Die beiden überreichten sich ihre Versprechen füreinander in einem verschlossenen Umschlag; der Inhalt nicht für alle Ohren im Raum bestimmt, sondern ganz allein nur bestimmt für den Empfänger, Braut und Bräutigam. Vervollständigt wurde das natürlich vom Ja-Wort, dem Ringtausch und dem Kuss.
Und der Himmel meinte es gut mit den beiden. Es hatte aufgehört zu regnen, und so konnten die beiden unter einem Regen von Seifenblasen durch das Spalier ihrer Gäste aus der Scheune ausziehen.
Den Sektempfang und die Gratulationen wurden, nachdem die beiden ihren Baumstamm zersägt hatten, trotzdem nach innen verlegt, war es doch noch ganz schön nass. Zeit mit ihren Gästen, eine Vorstellungsrunde aller Gäste und schon war Zeit für Kaffee, Torte und Kuchen.
Die Hochzeitstorte, die Julia und Florian nun anschnitten, war zweistöckig; wobei der obere Teil vegan war und äußerst schmackhaft, kann ich bestätigen. 😊 Aber es gab auch ganz hervorragende selbstgebackene Torten, z. B. eine Baiser-Torte – gebacken von der Brautmama –, von deren Geschmack ich mich ebenfalls überzeugen konnte.
Und weil das alles so lecker war, zeigte sich nun das Wetter von der besten Seite. Was gibt es schöneres, als Sonne nach Regen; dieses feine Licht, diese klare Luft am späten Nachmittag: Fotografentraum.
Und so ging es für Julia, Florian und mich als Hochzeitsfotografin hinaus vor die Scheune, auf den Wegen und Wiesen, unter Bäumen für die Brautpaarfotos der beiden.
Als wir zurückkamen, war das Buffet bereits im Aufbau, aber vorher schickten alle noch ihre Wünsche an weißen Luftballons in den klaren Abendhimmel.
Was für ein perfekter Tag.
Location: Gut Neumark
Brautkleid: Atelier Katja & Albert Passage
Hochzeitstorte (halb vegan): klein & fein Pâtisserie Plauen
Dinnerbufett: Schaller Reichenbach